Wald - Herausforderung in den Haßbergen

 

Der Wald beherrscht die Fläche unseres Landkreises als Speicher von CO2, als artenreicher Lebensraum, als Naherholungsraum, als Wirtschaftsfaktor im Holzeinschlag.

Die Bedeutung für den Klimaschutz ist aus mehreren Perspektiven zu sehen. Zum einen halten Bäume große Mengen an Kohlenstoff gespeichert, die erst über Verrottung oder Verbrennung klimaschädlich entweichen. Ob alte, unbewirtschaftete Wälder nur Kohlenstoffspeicher, aber keine starken -senken sind, ist eine brisante Frage. Argumente von Studien* über eine im Alter sogar vermehrte Kohlendioxidaufnahme alter Bäume sind sehr schlüssig, die Argumentation dagegen scheint von dem Willen, intensivere Bewirtschaftung zu befürworten, getragen zu sein. Dabei schließt sich die scheinbare Polarität Wirtschaftswald versus Urwald im Blick auf die Klimarelevanz überhaupt nicht aus: Das Entfernen alten Holzes, insbesondere Schadholzes durch Trockenheit, Schädlingsbefall oder Sturm und die Nutzung als Bau- oder Möbelholz speichert deren Kohlenstoff über die Lebensdauer des Holzhauses oder Schrankes. Das können Hunderte von Jahren sein. Holznutzung statt prinzipiellen Belassens als Totholz stellt also Klimaschutz dar. Für die Humusbildung und damit die Wasserhaltefähigkeit, die Lebendigkeit und Kohlenstoff-Speicherfähigkeit des Bodens allerdings ist Totholz notwendig. Auch die Verdichtung des Bodens durch maschinelle Bewirtschaftung stellt eine Bedrohung des Humus' dar. Rückepferde und die Mithilfe von Bürgern könnten vielleicht eine Perspektive in besonders schwierigem Terrain oder in der ersten Phase des Rückens vor Ort sein.

-> Nachhaltige Bewirtschaftung, teilweise Totholz-Nutzung und die Einlösung der von der Bundesregierung ausgerufenen 5% unbewirtschafteter Naturwaldflächen schaffen ein sinnvolles Lösungsszenario, mit dem jeder gut leben kann.

Bedacht werden muss bei der Klimabilanz die geringe Rückstrahlfähigkeit von Waldflächen. Die unruhige Oberfläche und die dunkle Farbe besonders von Nadelbäumen verleiht Wäldern eine besonders niedrige 'Albedo', also eine geringe Reflexionsfähigkeit der kurzwelligen Sonnenstrahlen. Ein besonders hoher Teil wird absorbiert, also aufgenommen und in Wärme umgewandelt, was den Treibhauseffekt befördert. Das ist in nördlicheren Regionen noch stärker der Fall. Hier gleicht dieser Effekt wahrscheinlich die CO2-Absorption aus. Wenn in unseren Breiten aber durch Waldflächen im Winter möglicher Schneefall nicht zu besonders reflektierenden Schneedecken führt, ist die Klimabilanz von neuen Klimawäldern zu relativieren.

In Frage kommende Flächen für eine Neu-Bestellung könnten vielleicht besser einer nachhaltigen gemischten Nutzung dienen, wo in Agroforst-Versuchen etwa Ackerstreifen von Pappel- oder Birkenstreifen abgewechselt werden und so der Ackerboden weniger gedüngt, bewässert, mit chemischem Pflanzenschutz bearbeitet werden muss, weil sich in der artenreicheren, windgeschützten Partnerschaft mit schnell wachsenden Baumstreifen mehr Humus bildet und die zunehmenden Dürre-Ereignisse abgemildert werden können. Zudem könnte ein deutlich Humus-reicherer Ackerboden viel Kohlenstoff einlagern. Die schnell wachsenden jungen Bäume täten das selbe.

 

*Köhl M, Neupane PR, Lotfiomran N (2017) The impact of tree age on biomass growth and carbon accumulation capacity: A retrospective analysis using tree ring data of three tropical tree species grown in natural forests of Suriname. PLoS ONE 12(8): e0181187

Stephenson et al. (2014): Rate of tree carbon accumulation increases continuously with tree size. Nature, 507(7490), 90-93..

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